Verbesserte Traumerinnerung

Christoph Gassmann, 2008

Die wissenschaftlichen Untersuchungen zum Thema Schlaf und Traum haben ergeben, dass unser Bewusstsein nie verlöscht, auch nicht während des Schlafs. Sowohl während den Traumphasen, aber auch im Tiefschlaf ist eine Art von Bewusstsein mit entsprechender Hirnaktivität vorhanden. Dem steht das subjektive Bewusstsein vieler Menschen gegenüber, welche den nächtlichen Schlaf als leeres Nichts erleben, das allenfalls gelegentlich durch einen (unangenehmen) Traum unterbrochen wird. Das hat damit zu tun, dass jene Menschen ihre Aufmerksamkeit vor allem auf die täglichen Aktivitäten lenken und den Schlaf als reine Erholungsphase verstehen, indem das Bewusstsein praktisch ausgeschaltet wird. Diese Erfahrung hat sehr viel mit unserer westlichen Kultur zu tun, die ihr Augenmerk vor allem auf den Tag und auf dessen produktiven und konsumierenden Tätigkeiten lenkt.

galantamin

Die meisten Menschen erinnern sich nur an Träume, wenn diese stark emotional geladen sind, insbesondere an stark negative Träume, bzw. Albträume. Das ergibt ein äusserst negatives Zerrbild der nächtlichen Aktivitäten des Bewusstseins. Das wird insbesonders durch die Einsichten Freuds verstärkt, der behauptete, dass das Unbewusste hauptsächlich aus verdrängten, da unangenehmen psychischen Inhalte bestehe. Dieses mit negativen Inhalten angefüllte Unbewusste mache sich vor allem in der Nacht bemerkbar, wo unsere psychische Kontrolle herabgesetzt und geschwächt sei. Kein Wunder, dass viele Menschen daher nichts vom „Unbewussten“, und schon gar nichts von den Träumen wissen wollen.

Jeder, der sich aber etwas intensiver mit den Träumen auseinandersetzt und seine Träume in einem Traumjournal schriftlich festhält, bemerkt, dass die meisten Träume keineswegs negativ sind. Viele Träume befassen sich mit alltäglichen Situationen, die emotional nicht stark gefärbt sind. Darunter sind aber Exoten und Perlen eingestreut, die das Sammeln von Träumen interessant macht. In gewissen Träumen sind wir beispielsweise ein anderer Mensch und leben in einer völlig anderen Situation, haben einen anderen Beruf, haben einen anderen Zivilstand und haben andere Bekannte und Verwandte. Wir können nicht nur von einem geografischen Ort träumen, an dem wir im Wachleben noch nie waren, sondern auch von anderen Zeiten, die wir nur vom Hörensagen kennen. Wir können da auf exotische Lebewesen treffen, die es in der wachen Realität nicht gibt und die nur in Märchen und Mythen zu finden sind. Träume spiegeln also eine viel weitere Realität wieder, als diejenige, die wir von unserem wachen Leben kennen. Der Traumerinnerung kommt also eine ganz zentrale Bedeutung zu, um die Natur der Träume im Allgemeinen und der persönlichen Träume im Speziellen besser kennen zu lernen.

Um dieser weiteren Realität, in der wir in der Nacht leben, auf die Spur zu kommen, ist es notwendig, ein Traumtagebuch zu führen. Darüber möchte ich mich aber nicht weiter äussern, denn das habe ich andernorts schon mehrfach getan (siehe unten). Nun mag der eine oder andere damit konfrontiert sein, dass er Mühe hat, seine Träume zu erinnern, auch wenn er sich darum bemüht. Deshalb möchte ich hier ein Hilfsmittel vorstellen, das die Traumerinnerung deutlich verbessert. Es heisst Galantamin und ist ein Wirkstoff, der ursprünglich im Schneeglöcklein (Galantus nivalis) zum ersten Mal gefunden wurde, der aber auch in anderen Blütenpflanzen, wie z. B. in der Spinnenlilie zu finden ist. Dieses Mittel verbessert das Gedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit im allgemeinen, auch in der Nacht. Dadurch wird unser Bewusstsein während der Nacht klarer, die Träume werden lebhafter, intensiver, farbiger erlebt und können leichter erinnert werden. Auch das unmittelbare Aufschreiben des Erlebten, nachdem der Traum zu Ende gegangen ist, fällt deutlich leichter, da man nicht so „groggy“ ist.

Galantamin

Galantamin ist in Amerika als Nahrungsmittelergänzung frei erhältlich und kann übers Internet bestellt werden (siehe unten). Weitere Informationen zu Galantamin (in englisch = Galantamine) sind im Onlinelexikon Wikipedia zu finden. Ich empfehle die Einnahme einer vergleichsweisen niederen Dosis von 4 mg vor dem Einschlafen. Da sich der Körper nach einigen Tagen oder wenigen Wochen daran gewöhnt und der gewünschte Effekt immer schwächer wird, ist von einer allnächtlichen Einnahme abzuraten. Sinnvoll ist es, eine Kapsel à 4 mg ein oder zweimal pro Woche einzunehmen. Das Wochenende ist dafür besonders geeignet, wo man ausschlafen und sich ausgiebig mit seinen Träumen befassen kann.

Galantamin gibt es als Einzelsubstanz oder zusammen mit anderen Substanzen gemischt zu kaufen. Ich persönlich habe die besten Erfahrungen mit der Kombination von Galantamin mit Melatonin gemacht. Melatonin wird von unserem Körper insbesondere während der Nacht produziert und hat einen Einfluss auf unseren Schlaf- und Traumzyklus. Mit dieser Kombination schlafe ich gut und habe lange, lebhafte und gelegentlich auch luzide Träume. Die Kombination von Galantamin mit Cholin wird vor allem zur Erzeugung von luziden Träumen gebraucht. Mit dieser Kombination habe ich aber mehr Mühe einzuschlafen.

Christoph Gassmann, Horgen, Schweiz
traumring.info

  1. Christoph Gassmann, Träume erinnern
  2. Christoph Gassmann, Mit Träumen arbeiten
  3. Erzeugung luzider Träume: Erzeugung luzider Träume
  4. Bezugsquellen Galantamin: http://www.dreamamins.com/index.html