Klarträumer im Alltag

DreamState, 2011

Klarträumen und den Alltag unter einen Hut zu bringen, kann manchmal etwas schwierig sein. Wir sind so in unserem Trott gefangen und schalten nach dem Aufstehen meist automatisch in den Autopiloten. Da werden die Zähne geputzt, gefrühstückt und schon geht es zur Arbeit, alles mehr oder minder unbewusst. Dabei sollte man doch Dinge im Alltag hinterfragen, die Realität prüfen und versuchen alles etwas bewusster wahr zu nehmen. Hinterfragt man den Alltag im Wachleben, so tut man dies mit höherer Wahrscheinlichkeit auch im Traum, was zu einem Klartraum führen kann.

In einem kleinen Experiment habe ich mit ein paar Mitgliedern aus dem KT-Forum versucht, den Autopiloten abzuschalten. Auch wenn es nur für ein paar Tage ist. Ich muss sagen es viel mir sehr schwer. Man ist einfach festgefahren in seinen Ritualen, ein falsches Wort, ein spezieller Gedanke und schon ist man wieder in er eigenen Gedankenwelt verloren und vergisst alles um sich herum. Dabei ist die Belohnung doch so groß: Der Klartraum / luzide Traum. Wird einem im Traum bewusst, das hier etwas nicht stimmen kann, wird daraus meist ein Klartraum. Ein sich real anfühlender Traum in dem man Dinge beeinflussen kann. Personen erscheinen lassen oder ferne Orte besuchen, alles ist möglich. Wer mit dem Thema noch nicht vertraut ist kann sich gerne die Klartraum Anfänger Anleitung durchlesen.

Eine Möglichkeit ist, unter Tags sogenannte Reality Checks (RC) durchzuführen. Dies sind Tests, die einen sicher gehen lassen, das man nicht gerade träumt. Da im Traum der Realitätssinn inaktiv ist, sehen wir den Traum immer als absolut real an. Erst nach dem Erwachen erkennen wir, das dies alles nur ein Traum war. Wer den Kinohit Inception gesehen hat, wird sich noch an die markante Szene im Café erinnern. Man weiß nie genau wann ein Traum beginnt. Wenn der Traum als Realität angesehen wird, man sich nie an seinen Anfang erinnert, wie kann man dann erkennen das man gerade träumt?

Nur der Reality Check / Realitätstest bringt Gewissheit. Leider macht einem hier oft der Autopilot einen Strich durch die Rechnung. Wer denkt im Alltag schon daran, die Realität in Frage zu stellen? Dies muss der Klarträumer in seinen Alltag integrieren, manchmal schwieriger als man glaubt.

Manche Reality Checks sind nicht gerade unauffällig. Versuchen Sie einmal im Büro durch eine Wand zu gehen. Im Traum kein Problem, kann es im Wachleben du verwunderten Kollegen und gebrochenen Nasen führen. Natürlich gibt es unauffälligere RCs wie zB den Nasen RC. Nase zuhalten, Mund schließen und versuchen durch die Nase zu atmen. Klappt im Traum und ist im Traum recht unauffällig. Jeder Klarträumer muss den für sich passenden, effektivsten und alltagstauglichsten RC herausfinden.

Dann wäre da natürlich noch das geliebte Traumtagebuch.Grundlage für eine gute Traumerinnerung und damit für den Klartraum. So ein Traumtagebuch (kurz TTB) kann schon sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Hier muss jeder Klarträumer für sich selbst entscheiden, wie viel Aufwand er in sein TTB stecken will.

Klarträumer haben schon ihre eigenen Rituale und Gewohnheiten. Ich will dieser aber nicht mehr missen und jeder der einmal einen Klartraum hatte, weiß das das bisschen „Arbeit“ dafür lohnt...

DreamState, Germany